Was habe ich untersucht?
Diese Website befasst sich damit, wie die Präsenz von wissenschaftlichen Expertisen in der Gesellschaft bewertet wird, welche Rolle dabei informierte Experten spielen und wie der gesellschaftliche Mehrwert von der medialen Präsenz der Wissenschaft und Forschung einzustufen ist. Die Analyse beruhte dabei in weiten Teilen auf der aktuellen Krisensituation mit Corona.
Basics
Wissenschaftsjournalismus und WissenschaftsKommunikation
Wissenschaftsjournalismus ist lediglich eine untergeordnete Form der gesamten Wissenschaftskommunaktion, der sich mit den Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung, sowie dem daraus folgenden Diskurs auseinandersetzt und der Aufbereitung journalistischer Vorgänge, welche in Bezug zur Wissenschaft stehen. Die Wissenschaftskommunaktion hingegen umfasst hingegen jegliche Art des wissenschaftlichen Austausches, auch unter Wissenschaftlern selbst.
Die Aufgabe des Wissenschaftsjournalismus
Der Wissenschaftsjournalismus hat die Aufgabe die Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Meinungsbildung zu unterstützen und Verhaltensempfehlungen für das Handeln zu geben, damit sie informierte Entscheidungen treffen können.
Das Verhältnis zwischen Journalisten und Wissenschaftlern
Wissenschaft und Forschung wollen mit ihrer Tätigkeit der Gesellschaft einen Dienst erweisen und sich auch innerhalb ihres Fachbereichs behaupten. Um Forschen zu können sind jedoch finanzielle Mittel notwenig, die häufig von der Öffentlichkeit, Sponsoren oder Drittmittelgeldgebern kommen. So entsteht innerhalb der Wissenschaft ein Wettstreit um diese Gelder. Hier treten die Medien in Aktion, indem sie eine Projektionsfläche für wissenschaftliche Erkenntnisse bieten. Die einzelnen Akteure in der Wissenschaft können sich so in der Öffentlichkeit behaupten und Aufmerksamkeit für ihr Projekt gewinnen.
Der Journalismus hat durch diese Besteben nach Aufmerksamkeit, Inhalte die er vermitteln kann, um die Gesellschaft zu informieren. Hierbei muss jedoch der Vereinfachungscharakter der Medien beachtet werden. Trotz dieser unterschiedlichen Ambitionen, gehen beide Parteien eine Art Symbiose ein, damit sie ihre Aufgaben und Ziele erfüllen können.
Medialisierung der wissenschaftlichen Berichterstattung
Extensiverung
Die Extensivierung wissenschaftlicher Berichterstattung beschreibt die rein quantitative Steigerung der Präsenz in den Medien, sowohl von Experten wie zum Beispiel Virologen, als auch von Erkenntnissen wissenschaftlicher Arbeit.
Pluralisierung
Die Pluralisierung der wissenschaftlichen Berichterstattung meint gehäufte Präsenz von Akteuren in den Medien, welche keinerlei fachliche Expertise vorweisen. Es wird davon gesprochen, dass Gegenexperten gemehrt in den Medien auftreten und teilweise sogar befürchtet, dass dies aufgrund eines Mangels an fundierten wissenschaftlichen Expertisen geschieht. Auch hier lassen sich eine Vielzahl an Beispielen in der aktuellen Corona Pandemie finden. Das Tragen von Masken oder das Impfen wird von diesen Gegenexperten als unsinnig abgetan, indem absurde Studien als Beweis herangezogen werden.
Polarisierung
Die Polarisierung der wissenschaftlichen Berichterstattung befasst sich mit dem zunehmenden Atuoritäsverlust fachlicher Experten, da diese immer häufiger nach nichtwissenschaftlichen Maßstäben in den Medien kritisiert werden.
Hierzu kann auch ein aktuelles Beispiel heranzogen werden. Da Wissenschaft nicht immer eindeutig ist, kann es dazu kommen, dass sich Fakten aufgrund von neuen Erkenntnissen ändern können und auf Basis dieser zum Beispiel neue Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen werden müssen. Dieses Handeln wird gerade in der Corona Pandemie stark kritisiert.
Wahrnehmung wissenschaftlicher Expertisen in den Medien
Allgemeine Wahrnehmung der wissenschaflichen Präsenz
Allgemein lässt sich auf Basis der Auswertung des Wissenschaftsbarometeres 2020 feststellen, dass das grundsätzliche Vertrauen in Wissenschaft und Forschung durchaus hoch ist.
Die Statistik hat gezeigt, dass besonderes die Integrität der Wissenschaftler und dessen Orientierung am öffentlichen Interesse, Gründe sind diesen zu Vertrauen.
Medizinern und Wissenschaftlern wird bei ihren Äußerung bezüglich der Corona Pandemie mehr Vertrauen entgegengebracht als Journalisten und Politikern. Politiker haben im Verlaufe der Pandemie einen erheblichen Vertrauensverlust erlitten.
Verhältnis zwischen Wissenschaft und Poltik
Die Wissenschaft und Forschung ist in der aktuellen Krisensituation in einer beratenden Expertenrolle. Mit ihrem fundierten Wissen können sie der Politik Handlungsempfehlungen geben. Aus diesen wissenschaftlich fundierten Empfehlungen, dann eine politische oder gesellschaftliche Entscheidung zu treffen, ist die Aufgabe der Politik. Die Aufgabe von Politik und Wissenschaft sind also grundsätzlich andere.
Leugnen der Wissenschaft
Das Leugnen von Wissenschaft ist heutzutage Alltag. Tagtäglich wird die Bevölkerung vor allen in den sozialen Medien mit sogenannten Fake News konfrontiert. Der damit einhegende Autoritätsverlust von echten Experten oder das gezielte aus dem Kontext reißen von Aussagen, kann in seiner Zuspitzung verheerende Folgen haben, wie die Demonstation vom 29.08.2020 in Berlin gezeigt hat. Zu beachten hierbei ist zudem, dass auch Teile der Bevölkerung mit höherem formalen Bildungsniveau die Existenz von Corona leugnen. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig seine Informationsquellen auf Stichhaltigkeit zu prüfen.